Berufsweltmeisterschaften

Erfolge für Österreicher*innen bei Berufsweltmeisterschaften

World Skills
16.09.2024

Von: Redaktion Handwerk + Bau
Bei den 47. WorldSkills hat Österreich mit dreimal Gold, einmal Silber und dreimal Bronze den sechsten Rang in der Nationenwertung erreicht. Zu Weltmeistern kürten sich unter anderem der Fliesenleger Florian Gruber und das Betonbauer-Duo Christoph Kurz und Stefan Huber.
Christoph Kurz und Stefan Huber
Stefan Huber und Christoph Kurz (v.l.) – das Betonbauer-Team der Georg Fessl GmbH aus dem Waldviertel sind Weltmeister.

Bei den Berufsweltmeisterschaften "World Skills" in Lyon erzielte das Team aus Österreich mit drei Gold-, einer Silber- und drei Bronze-Medaillen einen bemerkenswerten Erfolg. Zum erfolgreichsten Teilnehmer des österreichischen Nationalteams krönte sich Manuel Bender: Der Florist aus Steyr (OÖ) setzte sich gegen die Besten der Besten aus aller Welt durch. Als Weltmeister dürfen sich ab sofort auch Stefan Huber und Christoph Kurz aus Niederösterreich bezeichnen. Das Duo von der Georg Fessl GmbH holte Gold für Österreich im Betonbau. Damit setzt Österreich eine Siegesserie bei den seit 1951 ausgetragenen Berufsweltmeisterschaften fort. Der beste Fliesenleger der Welt kommt aus St. Aigen im Ennstal in der Steiermark: Florian Gruber von Wieser Handwerk ist von keinem der Mitstreiter aus aller Welt zu besiegen.

Zwei Bauarbeiter
Die größte Herausforderung – die nicht alle Teilnehmenden geschafft haben - war eine Schalung mit Rundung herzustellen. Stefan Huber und Christoph Kurz konnten dabei sehr viel Präzision und Können unter Beweis stellen.

Erfolgreiche Malerin

Zu den Besten der Welt zählt auch Lena Prinz: Die Malerin aus Enzesfeld in Niederösterreich pinselte sich zur Vizeweltmeisterin. Die Fachkraft vom Meisterbetrieb Sandro Prinz konnte damit Österreichs Vormachtstellung in dieser Disziplin eindrucksvoll einmal mehr beweisen: In nun 20 Teilnahmen eroberten Österreichs Maler 15 Medaillen – 13 in Gold, eine in Silber, eine in Bronze. Ihr steirischer Experte Christoph Pessl (Malerbetrieb Pessl) stockt seine persönliche Medaillensammlung weiter auf: Der Malerwelt- und Europameister von 2022 bzw. 2021 feierte im Vorjahr mit Bronze seine erste Medaille als Trainer.
Für eine echte Premiere sorgte Magdalena Rath: Zum allerersten Mal in der Geschichte der Berufswelt- und auch Europameisterschaften gewann Österreich mit Bronze eine Medaille in „Digital Construction“. In der digitalen Gebäudeplanung erobert die Steirerin aus Bad Blumau den dritten Platz für Österreich. Die Absolventin der HTBLVA Graz Ortweinschule und nunmehrige Fachkraft von Pilz und Partner Ziviltechniker GmbH sorgt damit für eine rot-weiß-rote Premiere.

Sechstbeste Nation

Im Medaillenspiegel belegt Österreich – nach olympischer Zählweise – mit 3 x Gold, 1 x Silber und 3 x Bronze sowie 22 Medallions for Excellence den sechsten Platz, vor Deutschland. Im Medaillenspiegel verbessert sich Österreich – im Vergleich zu den Weltmeisterschaften 2019 (6 x Gold, 5 x Silber und 1 x Bronze) und 2022 (6 x Gold, 2 x Silber und 4 x Bronze), wo man Siebter wurde – um einen Platz. Insgesamt steht Österreich nun bei Berufsweltmeisterschaften bei 237 Medaillen. (90 x Gold, 69 x Silber, 78 x Bronze). Dass sich Österreich trotz einer geringeren Anzahl an Edelmetall im Medaillenspiegel nach vorne gearbeitet hat, ist auf zwei wesentliche Faktoren zurückzuführen: Erstens nahmen mit 65 Ländern so viele Nationen wie selten zuvor an der Weltmeisterschaft teil. Zweitens dominierte China den Wettbewerb und sicherte sich den ersten Platz im Medaillenspiegel mit beeindruckenden 39 Goldmedaillen (bei 59 Bewerben).

Die Medaillengewinner 2024 im Überblick

Gold (3x)

  • Manuel Bender, Florist, Oberösterreich (arbeitet in Niederösterreich)
  • Stefan Huber & Christoph Kurz, Betonbau, Niederösterreich
  • Florian Gruber, Fliesenleger, Steiermark

Silber (1x)

  • Lena Prinz, Malerin, Niederösterreich

Bronze (3x)

  • Lisa-Marie Spörk, Hotel-Rezeption, Wien
  • Magdalena Rath, Digital Construction, Steiermark
  • Stefan Moser, Chemielabortechnik, Tirol

Die Medallions for Excellence-Gewinner im Überblick

Oberösterreich (7x)

  • Lukas Frühwirth, Anlagenelektriker, Schwertberg
  • Miriam Haider, Mode-Technologie, Traberg
  • Julia Kusel, Bäckerin, Pennewang
  • Fabian Reisinger, Land- und Baumaschinentechnik, Altschwendt
  • René Steinkellner, Sanitär- und Heizungstechnik, Pabneukirchen
  • Simon Warschenhofer, Kälte- und Klimatechnik, Gallneukirchen
  • David Weinberger, Lkw-Technik, St. Leonhard bei Freistadt

Wien (3x)

  • Nurit Davidowicz und David Kier, Teambewerb Industrie 4.0
  • Charline Labes, Speditionslogistik (arbeitet in Niederösterreich)
  • Stefan Tomp, IT Netzwerk- und Systemadministration

Vorarlberg (3x)

  • Lukas Fiel, Maschinenbautechnik, Dornbirn
  • Enes Kocabay, Maschinenbau (CAD), Höchst
  • Berkay Sahin, CNC-Fräsen, Dornbirn

Steiermark (3x)

  • Alexander Pfleger, Schweißer, St. Jakob im Walde
  • Silvius Pink, Koch, St. Jakob im Walde
  • Simon Stoisser und Jan Trummer (beide aus Wildon), Teambewerb Mobile Robotics

Kärnten (3x)

  • Georg Kelih, Elektroniker, Ferlach
  • Florian Napetschnig (Diex in Kärnten) und Dominik Ruhdorfer (Micheldorf), Teambewerb Mechatronik
  • Simon Wieland, Restaurant-Service, Krumpendorf am Wörthersee

Niederösterreich (1x)

  • Carina Kern, Friseurin, Kilb

Tirol (1x)

  • Benedikt Laiminger (aus Itter) & Thomas Sojer (aus Söll), Teambewerb Gartengestaltung

Salzburg (1x)

  • Jonas Lev, Hochbauer, Strobl in Salzburg
Branchen
Bau Malerei