Holzindustrie: Neuer Obmann und positive Signale

Holzindustrie
16.11.2020

Von: Redaktion Tischler Journal
Herbert Jöbstl folgt Erich Wiesner als Obmann des Fachverbandes der Holzindustrie nach. Trotz Corona-Krise gibt es seitens der holzverarbeitenden Industriebetriebe ein positives Stimmungsbild. Auch die Möbelindustrie sieht sich gut gerüstet.
Die Corona-Krise hat zum Großteil nur leichte Auswirkungen auf die holzverarbeitenden Betriebe in Österreich
Die Corona-Krise hat zum Großteil nur leichte Auswirkungen auf die holzverarbeitenden Betriebe in Österreich

Herbert Jöbstl, Obmann des Fachverbandes der Holzindustrie in Österreich

Mit Anfang November hat Erich Wiesner nach 25 Jahren seine Obmann-Agenden an den bisherigen Obmann-Stellvertreter Herbert Jöbstl, CEO von Stora Enso Wood Products GmhH., übergeben. Erlfried Taurer, CEO der Constantia Industries AG, bleibt Obmann-Stellvertreter. Als neuer Obmann-Stellvertreter verstärkt Andreas Ludwig, Sprecher des Vorstandes der Umdasch Group AG, das Team.

Nur leichte Auswirkungen der Corona-Krise

Inmitten der Corona-Krise gibt es seitens der heimischen Holzindustrie positive Signale. „Viele Branchen kämpfen mit massiven Herausforderungen und auch Österreich erlebt die größte Krise seit dem zweiten Weltkrieg. Trotz der aktuell schwierigen Rahmenbedingungen kann die heimische Holzindustrie ein positives Stimmungsbild abgeben", so Jöbstl.

Eine aktuelle Umfrage unter 41 Leitbetrieben ergab, dass die Holzindustrie weitgehend krisenresistent ist. Die Mehrheit der befragten Betriebe gab an, bis Oktober 2020 nur leichte Auswirkungen der Corona-Krise auf ihr Unternehmen gespürt zu haben. Die Kurzarbeitszahlen sind daher niedrig, es wurden bis dato keine Beschäftigten abgebaut und die Betriebe sind weiterhin auf der Suche nach Fachkräften und Lehrlingen. Dennoch, es gibt in den einzelnen Berufsgruppen unterschiedliche Betroffenheiten und für einen Großteil der Unternehmen wird die Entwicklung in den nächsten Monaten entscheidend sein.

Es braucht den freien Grenzverkehr

Um die hohe Produktionsleistung von 8,3 Milliarden Euro und die damit verbundene Wirtschaftsleistung zu gewährleisten muss ein freier Grenzverkehr für alle Schlüsselarbeitskräfte als auch für Waren und Rohstoffe gesichert sein. Es braucht auch die Absicherung der Kreditschutzversicherungen, für die seit Monaten nach einer politischen Lösung gerungen wird. Darüber hinaus braucht es eine kontinuierliche Rohstoffversorgung für Holz aus den heimischen Wäldern und den Einzugsgebieten benachbarter Regionen.

Möbelindustrie gut gerüstet für die Zukunft

Nach dem Rekordjahr 2019 haben sich aufgrund der Pandemie die wirtschaftlichen Bedingungen 2020 natürlich auch in der Holzindustrie verschlechtert, trotzdem die Grundstimmung in der Branche positiv ist. Auch die österreichische Möbelindustrie - als Teilsparte der Holzindustrie - sieht sich gut gerüstet für die Zukunft. Man investiere in das Produktdesign ebenso intensiv wie in Fertigung und Mitarbeiter, erklärt Georg Emprechtinger, Vorsitzender der österreischischen Möbelindustrie, im aktuellen Branchenbericht. „Von diesem Vorsprung werden wir auch in diesem Jahr profitieren."

Laut Branchenbericht betrug die Gesamtsumme der Möbelproduktion 2019 2.013,5  Mio. Euro, ein Rückgang gegenüber 2018 (2.075,3 Mio. Euro) von 3 Prozent - wobei die Bereiche Büromöbel (+ 6,9%), Küchenmöbel (+1,4%), Matratzen (+8,0%), Wohnmöbel (+ 0,5%), Badezimmermöbel (+ 5,0%) und Gartenmöbel (+ 6,6%) Zuwächse verzeichnen konnten. Mit 1.869 Mio. Euro legten die Importe 2019 um 5,5% zu (2018: 1.771,9 Mio. Euro), die Exporte 2019 mit insgesamt 885,5 Mio. Euro gingen um 4,5% zurück (2018: 927,3 Mio. Euro). (AR)

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