Renowave.at

Erster Geburtstag mit positiver Bilanz

Sanierung
11.07.2023

Von: Redaktion Handwerk + Bau
Seit einem Jahr arbeitet das Innovationslabor Renowave.at an Verbesserungen von Rahmenbedingungen für die klimaneutrale Sanierung und bringt Innovation von der Forschung in die Praxis.
Die serielle Sanierung voranzutreiben, ist eines der Schwerpunktthemen von Renowave.at. Hier ein Mehrfamilienhaus in Köln aus dem Jahr 1961 mit 16 Wohneinheiten in vier Etagen, das im bewohnten Zustand saniert wurde.
Die serielle Sanierung voranzutreiben, ist eines der Schwerpunktthemen von Renowave.at. Hier ein Mehrfamilienhaus in Köln aus dem Jahr 1961 mit 16 Wohneinheiten in vier Etagen, das im bewohnten Zustand saniert wurde. Jetzt produziert es im Jahresmittel so viel Energie wie die Bewohner*innen benötigen.

Bild oben: Die serielle Sanierung voranzutreiben, ist eines der Schwerpunktthemen von Renowave.at. Hier ein Mehrfamilienhaus in Köln aus dem Jahr 1961 mit 16 Wohneinheiten in vier Etagen, das im bewohnten Zustand saniert wurde. Jetzt produziert es im Jahresmittel so viel Energie wie die Bewohner*innen benötigen.

Zuletzt hat das Innovationslabor Renowave.at konkrete Vorschläge zur Wohnrechtsreform und zum Finanzausgleich unterbreitet und die serielle Sanierung in Österreich vorangetrieben. Im Oktober veranstaltet Renowave.at erstmals in Österreich einen großen Kongress, der sich ausschließlich um das Thema ganzheitliche Sanierung dreht. "Wir sind stolz darauf, was wir innerhalb eines Jahres schon auf den Weg gebracht haben", sagt Susanne Formanek, Vorstand und kaufmännische Projektleitung von Renowave.at, dem österreichischen Innovationslabor für klimaneutrale Gebäude und Quartierssanierungen.
Sie zählt die Highlights auf: "Wir haben im ersten Jahr gleich zwei unterschiedliche Lehrgänge für nachhaltige Gebäudesanierung und Heizungstausch auf den Weg gebracht und in Kooperation mit dem Land Kärnten und dem Land Steiermark ein Umdenken zugunsten der Sanierung anstoßen können."
Ulla Unzeitig, Vorstand und verantwortlich für Kommunikation und Strategie bei Renowave.at ergänzt: "Zusätzlich haben wir viele Veranstaltungen zu Themen wie rechtliche Rahmenbedingungen und modulare Sanierung initiiert. Mit dem ersten großen Sanierungskongress den 'Renowave.AT Impact Days' von 17. bis 18. Oktober in Graz wollen wir noch mehr Informations-und Wissenstransfer ermöglichen." 

Rahmenbedingungen für die Sanierungswelle schaffen

Derzeit liegt die Sanierungsrate beim österreichischen Wohnungsbestand bei ca. 1,7 Prozent (Quelle: IIBW). Zur Erreichung der Klimaziele sind mindestens 2,5 Prozent nötig. 2022 ist die Sanierungsrate allerdings gesunken und nicht gestiegen. "Damit die Sanierungswelle endlich ins Rollen kommen kann, sind neben technischen Lösungen auch die rechtlichen Rahmenbedingungen ausschlaggebend: Zurzeit können etwa im Wohnrecht Einzelpersonen eine effiziente Heizungsumstellung des gesamten Gebäudes empfindlich verzögern und verteuern – zum Nachteil der großen Mehrheit und der Klimaneutralität", erklärt Susanne Formanek. "Eine Dekarbonisierung wird derzeit wohnrechtlich als Verbesserung und nicht als Erhaltung eingestuft. Dieser kleine Unterschied hat zur Folge, dass ein Einverständnis der Mieter*innen unumgänglich ist. Einer Umstellung wird – aus den unterschiedlichsten Gründen – oft nicht zugestimmt. Dieses Veto hat daher zur Folge, dass die Heizungsumstellung auf der Strecke bleibt. Es kann nicht sein, dass Österreichs Klimaneutralität von Einzelmeinungen abhängig ist", betont Ulla Unzeitig. 
Das Innovationslabor Renowave.at hat deshalb in Zusammenarbeit mit den Genossenschaftern Wolfgang Amann und Walter Hüttler konkrete Vorschläge erarbeitet. "Diese Liste an Vorschlägen sind auf unserer Website öffentlich einsehbar", so Susanne Formanek über die Arbeitsweise des Innovationslabors. "Wir achten stets auf Open Access – wir sind kein geheimer Zusammenschluss, der hinter verschlossenen Türen agiert: Ganz im Gegenteil, jeder der Teil des großen Umbaus werden möchte, ob als Genossenschafter*in, Mitglied oder Fachexpert*in, ist bei uns herzlich willkommen!"
(bt) 

Die Vorstände von Renowave.at: Ulla Unzeitig (links) und Susanne Formanek.
Die Vorstände von Renowave.at: Ulla Unzeitig (links) und Susanne Formanek.

Renowave.at Impact Days 2023 in Graz

Erstmals wird in Österreich ein Baukongress stattfinden, der sich ausschließlich dem Thema gesamtheitliche Sanierung widmet. Bei den Renowave.at Impact Days am 17. und 18. Oktober in der Seifenfabrik Graz können sich die Teilnehmer*innen vor Ort zu den neuesten Entwicklungen, Trends und Innovationen informieren. Der Kongress richtet sich an Entscheidungsträger*innen der Baubranche mit dem Anliegen den Gebäudebestand zu dekarbonisieren und zukunftsfit weiterzuentwickeln. Good-Practice-Beispiele zeigen, wie es in der Praxis schon funktioniert. Übertragbare Lösungen und anwendbare Innovationen ebnen den Weg Richtung Klimaneutralität.
Der vielfältige Themenmix beinhaltet einen Wärmepumpen-Workshop ebenso wie eine Podiumsdiskussion zu smarter Quartiersentwicklung. Außerdem werden serielle Sanierung, Kreislauffähigkeit und digitale Bestandsaufnahme Themen sein, die man mit nationalen und internationalen Expert*innen diskutieren kann.  

Mehr Informationen zum Programm, den Speaker*innen und zum Ticketverkauf 
für die Renowave.at Impact Days 2023 in Graz unter impact-days.at.

Was ist Renowave.at?

Renowave.at wurde im Jänner 2022 gegründet und ist das Innovationslabor für klimaneutrale Gebäude- und Quartierssanierungen in ganz Österreich. Als zentrale Anlaufstelle für Innovationsvorhaben im Sanierungsbereich unterstützt Renowave.at Initiator*innen von Demonstrationsgebäuden und -quartieren, um Impulse für einen klimaneutralen Gebäudebestand zu setzen. Ziel ist es, hochwertige Sanierungen einfacher, kostengünstiger und rascher umsetzbar zu machen und dafür Innovationen zu forcieren. Renowave.at gestaltet und bietet Experimentierräume und Laborinfrastruktur, um die besten Ideen auf den Weg zu bringen.
Renowave.at wird ermöglicht durch die Unterstützung des Bundesministeriums für Klimaschutz und Umwelt, der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) sowie Stadt der Zukunft, ein Forschungs- und Technologieprogramm des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. 

Weitere Informationen unter renowave.at