Photovoltaic Austria
Neuer Brandschutzleitfaden für die PV-Branche
Zuerst einmal Entwarnung: Grundsätzlich brennen weniger als 0,5 Prozent aller PV-Anlagen. Wenn es doch passiert, sind meist Montagefehler die Ursache. Das Team von Photovoltaic Austria (PV Austria) empfiehlt daher, PV-Anlagen nur von Profis installieren zu lassen, auf hochwertige Komponenten zu achten und die Anlage regelmäßig zu warten. Für diese Profis wurde nun ein Brandschutzleitfaden inklusive Servicetipps für PV-Anlagen und Batteriespeicher herausgegeben.
Interessen aller Beteiligten harmonisiert
"Das Ziel bis 2040 ist bekannt. Mindestens 32 Prozent der zukünftigen Stromnachfrage in Österreich sollen rein mit Sonnenstrom aus PV-Anlagen gedeckt werden. Photovoltaik wird damit klar zu einer tragenden Säule der künftigen Stromversorgung", so Thomas Becker, Vorstandsmitglied von PV Austria und selbst als Gutachter für PV-Anlagen tätig. "Der Austausch mit Feuerwehr sowie Brandverhütung ist essenziell, um nicht nur ein Verständnis füreinander, sondern auch um Sicherheit zu schaffen. Mit dem nun vorliegenden Brandschutzleitfaden ist es gelungen, sowohl die geltenden gesetzlichen Auflagen zusammenzufassen als auch die Interessen aller Beteiligten zu harmonisieren."
Brandursachen sind hauptsächlich Montagefehler
Internationale Studien zeigen, dass PV-Anlagen äußerst selten brennen (unter 0,5 Prozent). Wenn es doch passiert, sind die Brandursachen sind meist dieselben: "Zu den häufigsten Brandauslösern zählen Montage- oder Planungsfehler, wie mangelhafte Verbindung der Leitungen oder schlechtes Kabelmanagement. Diese Fehler könnten durch mehr PV-Wissen leicht vermieden werden", sagt Becker. Der neue Leitfaden fasst daher die wichtigsten Brandschutzvorgaben für PV-Anlagen und Batteriespeichersysteme bis 100 kWh zusammen.
"Mit dem Leitfaden gelingt es einerseits die PV-Branche für das Brandschutzthema besser zu sensibilisieren sowie anderseits Fehler im Zuge der Planungs- und Montagephase bereits vorab zu vermeiden, womit wir am Ende die gewünschte hohe Anlagen-Qualität bekommen", so Günther Schwabegger, Pressesprecher der BVS – Brandverhütungsstelle für Oberösterreich.
Höchste Sicherheitsstandards gewährleisten
Erarbeitet wurde der Leitfaden in Kooperation mit zahlreichen Fachverbänden sowie Expert*innen der Branche, um die bestehenden Regelwerke kompakt und schlüssig zusammenzufassen. Das gemeinsame Ziel: Die Einhaltung höchster Sicherheitsstandards und die Minimierung von Risiken durch ordnungsgemäße Planung, Errichtung und regelmäßige Überprüfung der Anlagen. Auch die rechtlichen Konsequenzen bei Missachtung der Vorgaben werden im Leitfaden thematisiert. "Qualität hat in unserer Branche stets oberste Priorität. Dazu zählt auch das Vorbeugen von Bränden. Der Leitfaden bietet eine gute Zusammenfassung aller einzuhaltenden Regelwerke, um weiterhin langfristig qualitativ hochwertige PV-Anlagen zu errichten", sagt Christian Bräuer, Bundesinnungsmeister für Elektrotechnik.
Tipps zur Vermeidung von PV-Bränden:
- Professionelle Installation vom Fachunternehmen: Ein PV-Profi kennt die geltenden Bauvorschriften sowie rechtlichen Vorgaben und sorgt für einen sicheren Anlagenbetrieb. Dank Mehrwertsteuerbefreiung für PV-Anlagen bis 35 Kilowattpeak (kWp) spart man derzeit die Mehrwertsteuer auf die Arbeitsleistung der Profis.
- Hochwertige Komponenten wählen: Nur qualitativ hochwertige PV- Komponenten mit CE-Kennzeichnung garantieren eine lange und reibungslose Stromproduktion. Hinweis: Auch auf den Kauf der Komponenten für eine PV-Anlage bis 35 kWp entfällt derzeit die 20%ige Mehrwertsteuer.
- Regelmäßige Wartung: Beim PV-Profi sollte man einen dauerhaften Wartungsvertrag abschließen. Denn dank regelmäßiger Wartung der Anlage können potenzielle Störquellen frühzeitig erkannt und rasch behoben werden.
Wenn es doch mal brennt
Im Brandfall steht die Sicherheit an erster Stelle. Bevor man die Feuerwehr unter 122 alarmiert, müssen alle Personen in Sicherheit gebracht werden. Wenn möglich, sollte die Stromversorgung unterbrochen werden.
Dann ist die Feuerwehr über die PV-Anlage, den Standort des Wechselrichters sowie ggf. den Standort des Stromspeichers informieren.
"Die Feuerwehr muss sich auf die Einhaltung aller Brandschutzvorgaben verlassen können, um im Fall eines Brandes einen sicheren Löscheinsatz für unsere Leute zu garantieren“, sagt Martin Mittnecker vom Österreichischen Bundesfeuerwehrverband. "Genau da kommt der Brandschutzleitfaden ins Spiel, mit dem es gelingt, allein schon durch korrekte Planung und Ausführung der PV-Anlage Brände an sich zu verhindern. Im Brandfall ist durch die Einhaltung aller Vorgaben auch die notwendige Sicherheit der Einsatzkräfte gewährleistet."
(bt)
Download des Brandschutzleitfadens
PV Austria Mitgliedern steht der Leitfaden kostenfrei zur Verfügung.
Nicht-Mitglieder können den Online-Leitfaden auf der Website von PV Austria gegen eine geringe Gebühr erwerben.
Den Leitfaden sowie weitere Informationen zum Thema Brandschutz bei PV-Anlagen findet man hier.