Stopp

Buwog: Keine neuen ­Projekte 2023

Die Buwog legt 500 Wohneinheiten auf Eis, da die Rahmenbedingungen nicht passen.

Die Buwog wird 2023 keine neuen Projekte starten. Das verkündete man auf einer Pressekon­ferenz Mitte Februar, in der es eigentlich um die Präsentation des Wiener Wohnungsmarkt-Berichts  gehen sollte. Zwar werde man trotzdem mehr als 600 Wohnungen fertig­stellen und auch das eigene, "großzügige Port­folio an Grundstücken" vorbereiten, um es in den nächsten Jahren zur Baureife bringen zu können, dennoch sollen keine neuen Baustarts erfolgen, bis "sich die Lage wieder entspannt hat". Wann dies sein könnte, macht man abhängig von einer Verbesserung der Zinssituation bei Krediten, der Beruhigung der Baukosten sowie den Grundstücks­kosten.

Wir sind nicht auf das Projektentwicklungs­geschäft angewiesen. Ich fände es als Verantwort­licher zwar eher uncool, wenn es länger stillsteht, aber wir werden nicht bauen, wenn die Rahmen­bedingungen nicht passen.

Daniel Riedl, Buwog

"Wir sind nicht auf das Projektentwicklungs­geschäft angewiesen", stellt Daniel Riedl, Mitglied im Vorstand von Vonovia und als CDO zuständig für das Development der Buwog in Deutschland und Österreich, fest, als er nach einem Zeitrahmen gefragt wird. "Ich fände es als Verantwortlicher zwar eher uncool, wenn es länger stillsteht, aber wir werden nicht bauen, wenn die Rahmenbedingungen nicht passen." Eine nähere Eingrenzung sei aktuell nur Glaskugellesen. "Diese Entscheidung ist wirtschaftlich begründet, aber auch eine Botschaft an die Politik, dass die Rahmen­bedingungen nicht passen", ergänzt Riedl.

Politik gefordert

In der Pflicht sieht man bei der Buwog vor allem die Politik. "Eine komplette Digitalisierung des Bewilligungsprozesses wäre sehr wichtig", fordert Andreas Holler, Geschäftsführer der Buwog. "Auch die Förderungsbedingungen wurden seit Jahrzehnten nicht geändert, hier sollten auch Schritte ergriffen werden." Zusätzlich will man auch Anpassungen am eigenen Geschäfts­modell vornehmen. So will man zukünftig nicht nur die eigenen Bestandseinheiten, sondern auch jene von institutionellen Investoren und großen Privateigentümern betreuen.

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