Umfrage

Forschen für die Baustelle

Aktuelle Umfrage BAU
10.07.2024

Die Bauzeitung wollte wissen, was das Baugewerbe von F&E hält und welches Thema es hier für besonders wichtig hält. Das Ergebnis: Nachhaltigkeit.
Umfrage: Wie hält es das Baugewerbe mit der Forschung?

„Innovation ist keine Garantie gegen das Scheitern, aber ohne Innovation ist das Scheitern garantiert“. Dieses Zitat von Thomas J. Watson, dem ehemaligen CEO des Computerriesen IBM, gilt wohl für jede Branche. Auch für den Bau. Viele Exporten sind sogar der Meinung, dass Forschung und Entwicklung (F&E) für das Bauwesen heute so wichtig sind wie noch nie. Die Dynamik der Digitalisierung, die steigenden Anforderung zum Thema Nachhaltigkeit, der wachsende wirtschaftliche Druck: All diese Entwicklungen zwingen die Braubranche dazu, ihre F&E-Bemühungen zu forcieren. Und was für die Bauwirtschaft im Allgemeinen gilt, gilt auch für das Baugewerbe im Besonderen: Wer technologisch nicht Up-to-date ist, wird Probleme bekommen. Und das eher früher als später.

ZAB forscht für das Baugewerbe

Die Bundesinnung Bau unterstützt die Bemühungen des Baugewerbes zur Forcierung der Forschungstätigkeit intensiv: Zum einen wurde für eine gezielte Bearbeitung von Innovationsthemen die Zukunftsagentur Bau (ZAB) gegründet. Erklärtes Ziel der ZAB ist es, die österreichische Bauwirtschaft auf die zukünftigen Anforderungen vorzubereiten, indem neues Wissen geschaffen, gebündelt und für die Baubetriebe in der Praxis nutzbar gemacht wird. Zum anderen finanziert die Bundesinnung Bau seit vielen Jahren konkrete Forschungsprojekte mit hoher Relevanz für die Praxis – von Bauteilaktivierung über innovative Fassadensysteme bis zu neuen Berechnungsmethoden von punktgelagerten Flachdecken aus Ortbeton.

Die Bauzeitung wollte nun wissen, welche Bedeutung das Thema F&E für ihre Leserinnen und Leser im Baugewerbe hat und widmete ihm die Umfrage in ihrer aktuellen Ausgabe. „Wie wichtig ist die Bauforschung für die Wettbewerbsfähigkeit des Baugewerbes?“, lautete Frage eins. Die Antwort fiel eindeutig aus: 50 Prozent entschieden sich auf einer Skala von 1 für nicht wichtig bis 5 für sehr wichtig für 5. Weitere 31,2 Prozent gab den Wert 4 und 18,8 Prozent den Wert 3 an. Auf 1 und 2 entfielen keine Stimmen.

Anders schaut es bei Frage zwei aus. Sie lautete: „Wie intensiv nutzen Sie die Arbeiten von Forschungsinstituten in Ihrem Betrieb – allen voran dem ZAB?“ Hier vergaben jeweils nur 6,2 Prozent die Höchstwerte 5 und 4. 31,2 Prozent der Befragten gaben den Wert 3 an. 25 Prozent den Wert 4 und 31,2 Prozent den niedrigsten Wert 1. Das bedeutet: Die Leserinnen und Leser halten F&E zwar grundsätzlich für wichtig, sie haben aber relativ wenig Kontakt mit den Forschungsinstituten.

Mit Frage drei wollte die Bauzeitung erfahren, an welchen Themen die Befragten im Bereich der Bauforschung „besonders stark interessiert“ sind. Mehrfachnennungen waren möglich. Auf Platz eines lagen mit jeweils 75 Prozent der Befragten „Kreislaufwirtschaft“ und „Nachhaltigkeit“. 56,2 Prozent der Leser*innen gaben „Digitalisierung“ an, 50 Prozent „Produktivität steigern“ und 37,5 Prozent „BIM“. Die wachsende Bedeutung des Themas „Nachhaltigkeit“ für die Bauwirtschaft spiegelt sich also auch in dieser Umfrage wider.

Abschließend wollte die Bauzeitung von ihren Leserinnen und Lesern wissen, was sie sich von der öffentlichen Hand (Bund und Ländern) wünschen, „um den Zugang des Baugewerbes zu Innovationen im Bereich von Forschung und Entwicklung weiter zu verbessern“. Am häufigsten fielen hier Aussagen, die sich unter der Überschrift „Mehr Information und Kommunikation“ zusammenfassen lassen. Eine Antwort wurde noch etwas spezifischer: „Mehr Information. Auch zur Vermittlung von Nutzen und Chancen“, hieß es.

Eine andere Gruppe von Antworten adressierte den Themenbereich Ausschreibungen. „Offene Ausschreibungen“ lautete eine Stellungnahme, „faire Vergabebedingungen“ eine weitere. Eine andere Aussage wiederholte eine Forderung, die seit vielen Jahren von Vertreterinnen und Vertreter der heimischen Wirtschaft gestellt wird: „Reduktion der Lohnnebenkosten für ein größeres Budget im Bereich F&E.“

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